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Im Anschluss an unsere Burma - Tauchsafari hatten wir zu fünft, Timo, Ina, Udo, Gabi und Uli noch ein weiteres Ziel. Für weitere 6 Tage fuhren wir noch auf die kleine Insel Koh Lanta in der Andamanensee. Die Fahrt von Tab Lamu mit dem Kleinbus nutzten die meisten noch um etwas Schlaf nachzuholen. Der Abschiedsabend auf der "Sai Mai", unserem Burma Safariboot, steckte uns noch arg in den Knochen. Nach ca. 3 Stunden erreichten wir dann südlich von Krabi die erste von 2 Auto-Fähren nach Koh Lanta, welche auf den ersten Blick wirklich nicht sehr vertrauenserweckend wirkte. Auf den zweiten Blick allerdings erst recht nicht. Hinzu kam, dass die Fahrzeuge dann so dicht geparkt wurden, dass ein Aussteigen während der Fahrt, im Falle eines Kenterns, unmöglich gewesen wäre. Doch wir überstanden das erste Abenteuer Fähre sowie auch die zweite Überfahrt ohne Zwischenfälle. Über eine nicht asphaltierte Straße, ein deutscher Feldweg wäre ein Highway dagegen, erreichten wir schließlich Ban Saladan, und nach einigem Suchen auch endlich das Nobel House, eine schöne Bungalowanlage mit Pool direkt am Meer. Am gleichen Nachmittag ging's dann noch mit einem der örtlichen Taxis (Mofa mit Beiwagen) nach "Saladan City". Der Fahrer war zuversichtlich, dass er 5 mehr oder weniger ausgewachsene Mitteleuropäer transportieren könne. Beim Drift über die Sandwege holte er dann noch das Letzte aus seinem Schrottofen heraus. Unser Ziel an diesem nachmittag, die Ko Lanta Tauchschule von Moni und Christian Mietz. Gleich für den nächsten Tag checkten wir ein, denn auf dem Programm standen die bekannten Tauchgründe "Hin Daeng" und "Hin Muang". Am nächsten Morgen hieß es mal wieder früh aufstehen, pünktlich um 7:00 Uhr stand der Pickup der Tauchbasis bereit um uns abzuholen. Frühstück gab’s an Bord des Tauchbootes und es folgte eine dreistündige Fahrt. Für den Aufwand wurden wir allerdings prompt belohnt, denn gleich an "Hin Muang" durften wir einen riesigen Manta bewundern. Der zweite Tauchgang "Hin Daeng" setzte noch eins drauf; wir tauchten ca. 30 min. mit einem über 5 Meter großen Manta, umringt von einem Schwarm Kobias, Schließlich gesellte sich noch ein kleinerer Manta hinzu und machte den Tauchgang perfekt. Vom schön bewachsenen Riff haben wir dann beim Austauchen auch noch etwas gesehen. An den folgenden Tagen betauchten wir noch Koh Bida und Koh Ha. Neben den inzwischen schon obligatorischen Leopardenhaien sei noch als Highlight der Kamin bei Koh Bida und eine Grotte mit Dom mit spektakulären Lichteffekten bei Koh Ha erwähnt. Doch damit nicht genug, das Ganze sollte noch zu toppen sein. Am letzten Tauchtag fuhren wir dann noch einmal nach Hin Daeng und Hin Muang. Wir waren gerade ins Wasser gesprungen, als Timo laut das magische Wort "Walhai" brüllte. Die Tage zuvor hatten wir ihn ja bereits intensivst herbeigesehnt. Übrigens, unser besonderes Mitgefühl gilt an dieser Stelle all denen, die einen Strandtag einem Tauchtag vorzogen. All unserer Prognosen bezüglich des Walhais zum Trotz. Viele Grüße an dieser Stelle nach Mannheim. Dass wir im gleichen Tauchgang noch einmal den großen Manta vor die Maske bekamen, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen, gleiches gilt für die überschäumende Stimmung im Anschluss an Deck unseres Tauchbootes. Nun, da wir ja nicht nur zum Tauchen auf Ko Lanta waren, sei noch hier noch das thailändische Neujahrsfest am 12. April, der "Songran", erwähnt. Man feiert in Thailand "Songran" , indem man sich mit Wasserspritzpistolen bewaffnet oder vorzugsweise große Wasserkübel auf den Pickup lädt. All denjenigen, denen man unterwegs eine Ladung Wasser verpassen kann, wünscht man freundlich "Happy New Year". In Saladan tut sich besonders die Koh Lanta Tauchschule durch äußerst aktive Beteiligung an der Wasserschlacht hervor. Uns hat es übrigens auch viel Spaß gemacht. Vom Touri bis zur Oma, ja sogar der Verkehrspolizist, alle wurden geduscht ! Ganz interessant in diesem Zusammenhang: Gerüchten zufolge habe man in Bangkok ein Gesetz erlassen, dass es verbietet, für diese Feierlichkeiten die Feuerwehrschläuche in den Büros zu benutzen !! Na sowas..... ;-)) Am letzten Tag auf Koh Lanta hatten wir dann noch die Ehre, exklusiv und ohne sonstige Touris beim Totenfest der See-Zigeuner auf deren Friedhof mitzufeiern. Dazu muss man sagen, dass dieses Fest rein gar nichts mit den hierzulande bekannten Totenfeiern gemeinsam hat. Die See-Zigeuner gedenken ihrer Toten indem sie tanzen, lachen und trinken, eben richtig feiern, da ging ordentlich die Post ab ! Am nächsten Tag ging es dann in einer Höllenfahrt nach Krabi zwecks Weiterflug nach Bangkok. Dank des todesmutigen Einsatzes unseres Fahrers - was heißt eigentlich Michael Schumacher auf thailändisch ?? - erreichten wir noch zeitig den Flughafen. Nachdem wir uns den Angstschweiß abgewischt hatten (oder war es nur die Hitze ?) bedachten wir ihn mit einem extra Trinkgeld. In Bangkok stand uns noch eine Einkaufsorgie bei etwa 40°C bevor. Glücklicherweise sind die riesigen Kaufhäuser am Bangkoker Siam Square alle klimatisiert. Nicht jedoch der Königspalast "Wat Phra Kaeo", was Uli und Gabi zu spüren bekamen. Sie wollten sich nach der vielen Taucherei noch etwas Kultur antun und kamen dabei ordentlich in’s Schwitzen. Die anderen sind in der angenehmen Mittagshitze bei diversen Gerüchen fremder Kultur durch Chinatown geschlendert, das war ebenso eine echte Herausforderung. Das Handeln auf dem Nightmarket in Pat Pong machte uns nach einigem Üben dann auch so richtig Spaß. Das Wechselgeld, welches ein Händler nicht herausrücken wollte, haben wir uns dann 5 Minuten später mit der Touristenpolizei zurückgeholt. Am Samstag ging’s dann mit etwas Übergepäck zum Flughafen. Der lange Flug nach Hause wurde uns durch die Stewardessen der Thai Airways, die stets diverse Drinks anboten, etwas angenehmer gestaltet. Ein dreiwöchiger super Urlaub ging nun mit vielen Eindrücken und vielen tollen Tauchgängen zu unserem Bedauern zu Ende..... Schade schade schade, aber wir kommen bestimmt mal wieder !
Kurze Beschreibung der Tauchplätze vor Koh Lanta, welche wir betaucht haben: Samstag, 12. April Hin Muang / Hin Daeng: Die beiden dicht beieinander liegenden Riffe liegen südwestlich von Koh Lanta, die Fahrt dorthin dauert ca. drei Stunden, aber die Zeit ist es allemal wert. Bei Christian und Monika wird man an Bord auch gut verpflegt, es gibt Frühstück an Bord, ebenso Wasser, Kaffe, Tee, Mittagessen, später Berge von Obst, alles inklusive. Hin Muang ( lila Fels ): Am späten Vormittag ging's endlich ins Wasser, es ist ein langgestrecktes in Riff in Ost-West Richtung, schön bewachsen mit Weichkorallen, Unmengen von Anemonen, wer will, kann runter bis auf ca. 50 Meter. Was aber niemand von der Tauchschule wissen darf. Wir waren etwas abgelenkt von dem fetten Manta, es gab aber auch ansonsten viel Fauna zu sehen, Barrakudas, Makrelen, Schnapper ohne Ende etc. Das Riff hat noch viel zu bieten. Auf der Ostseite schaut noch eine kleine Felsspitze aus dem Wasser (bei Flut unter Wasser ), das Riff geht ansonsten hoch bis zu einer Tiefe von 9 bis 11 Metern. Strömung war gegen Null, wir hatten einen ruhigen TG . Hin Daeng ( roter Fels ): Ein sehr schönes Riff und auch eines der bekannteren Art, ein großes Gebiet mit vielen Felsen, Steilwänden, toll bewachsen, man durchtaucht das ganze Gebiet in ca. 10 - 20 Metern Tiefe, Sicht hatten wir bis ca. 30 Metern. Aber 'leider' sahen wir von alledem nicht allzuviel: Ein riesiger Manta mit einem Schwarm von ungefähr 25 Kobias buhlte um Aufmerksamkeit. Helle Aufregung allerorten, wir tauchten in ca. 15 Metern am Riff, als der Kerl vom Riffdach aus über uns zog, man erinnerte sich sofort an den Film 'Independance Day'. Der Kerl liess auch nicht locker und kreiste ständig um uns oder wir um ihn, das lässt sich jetzt nicht mehr so einfach nachvollziehen; jedenfalls blieb er eine halbe Stunde bei uns und einige Kameras glühten. Später kam noch ein etwas kleineres Exemplar dazu, die beiden spielten Nachlauf, zogen noch kurz die Show etwas an sich und verschwanden dann. Auf dem 'Heimweg' sahen wir noch einige Muränen, Hornhechte und 'nen Makrelenschwarm. Es war ein wirklich toller TG, auch wenn das Riff etwas zu kurz kam.
Sonntag, 13. April Koh Bida Yai / Noi: Diese Inseln liegen im Westen von Koh Lanta, ca. 1,5 Stunden Fahrtzeit Koh Bida Yai: Ist eine Insel von ca. 150 Metern Durchmesser, jeweils zum SW und SO erstrecken sich langgezogene Landzungen ins tiefere Wasser bis auf ca. 30 Meter. Es war ein anfangs sehr ruhiger TG, wir haben auf dem Weg nach Norden aber auch jede Felsspalte nach Bambushaien abgesucht ( angeblich gab es die dort ). Bambushaie fanden wir leider nicht, als Ausgleich dafür aber einen dicken Leo. Bei Halbzeit waren wir ziemlich genau am Scheitelpunkt auf der Nordseite der Insel und entschlossen uns zu einer Umrundung. Vorbei an tollen Steilwänden bis auf 40 Meter Tiefe untersuchten wir noch eine Höhle, wegen dem doch spürbar werdenden Sog nach innen sind wir aber nicht all zu weit vorgedrungen. Zum Ende kam noch etwas körperlicher Stress auf. Die auftretende Strömung von vorn gab dem TG noch eine sportliche Note. Koh Bida Noi: Eine Insel mit 200 Metern Durchmesser, wir waren an der Süd-Ost Seite. Es herrschte wenig Strömung von N, wir tummelten uns zunächst zwischen einigen Felsblöcken auf der Ostseite und entdeckten mehrere Blaupunktrochen und zwei Leoparden-Haie. Beim Weitertauchen zur Südseite wartete der sogenannte 'Fantasy-Rock' auf uns, ein Durchgang voll mit Glasfischen, gegen die Sonne ein super Anblick, Durchtauchen ist dann obligatorisch. Als i-Tüpfelchen hing genau am Durchgang noch ein Geister-Fetzenfisch herum und sorgt dafür, dass die Paparazzis die nähere Umgebung bei Festhalten bald blank gerieben haben werden. der Flachwasserbereich im Süden der Insel war total mit Korallen bewachsen, jede Menge Fischis und Muränen waren ebenso zu sehen, somit dauerte der TG dann auch fast 70 Minuten.
Montag, 14. April Koh Ha I / Yai: Diese Inselgruppe liegt im SW von Koh Lanta. Man fährt auf dem Weg nach Hin Daeng daran vorbei. Koh Ha I: Besteht hauptsächlich aus einer Felswand, zum Süden hin abfallend mit vielen Felsen, Durchgängen, Überhängen und einer Höhle, die wie eine Art Kamin von 17 auf 5 Meter zu durchtauchen ist. Im oberen Bereich an der Wand gibt´s noch mehrere offene Caves, teils voll mit Glasfischen und einzelnen Muränen. Vom Bewuchs her nicht so üppig, die Höhlen sind hier eher die Attraktion. Im Flachwasserbereich gab es wie üblich viele Korallen und die entsprechenden Tiere. Koh Hah Yai: Der TG verlief entlang einer großen Wand, nach Süden abfallend, es gibt mehrere Felsen und Kegel bis auf ca. 20 Meter hinunter. Beim Drumherumtauchen entdeckten wir u.a. eine Gelblippen-Seekobra. Der Höhepunkt an diesem Nachmittag war aber die große Doppel-Grotte , auf der rechten Seite mehr wie ein Dom, man kann auftauchen und sich die riesigen Stalaktiten ansehen, es gab absolut geile Lichteffekte drinnen, spektakulär auch die Düse, bei der durch die Brandung Wasser fauchend und mit enormem Druck nach innen hindurchgepresst wurde.
Dienstag, 15. April Hin Muang / Hin Daeng: Hin Muang: Es war unser letzter Tauchtag. Ca. 11.30 Uhr, wir sprangen ins Wasser und waren uns gerade am sortieren, da schrie schon jemand 'Walhai' ! Nun, da war er, nicht ganz der größte seiner Art, aber mit ca. 6 Metern immerhin ein tolles Vieh. Hatte ein Rudel Kobias bei sich und blieb glücklicherweise längere Zeit in unsrer Nähe, schwamm herum und kam ständig wieder zurück. Trotz seiner jungen Jahre war das schon ein abgebrühter Kerl, bei der Art, wie einige Schnorchler vom Nachbarboot das arme Tier 'bearbeitet' haben, muss man sich wirklich wundern, dass er cool geblieben und nicht direkt abgehauen ist. Wir sind dann in Richtung W los, um das ganze Riff zu betauchen, wurden unterwegs noch drei mal vom freundlichen Walhai besucht und bekamen obendrein noch einen großen Manta zu sehen. Was will man mehr ?! War das ein Tauchgang ! Und wir hätten beinahe eine Insel-Erkundung statt einem Tauchtag durchgeführt !!! Hin Daeng: Diesmal hatten wir die Muße, uns das schöne Riff auch mal in Ruhe anzusehen. Zwischen all den vielen Felsen gab es Unmengen an Muränen, es waren auch sonst sehr sehr viele Fische am Riff, Barrakudas liessen sich die Zähne putzen, es gab den einen oder anderen Oktopus, ein Manta segelte vorbei, die Steilwände boten allerlei - u.a. Langusten - es gab wirklich überall viel zu sehen. ..... ENDE ...... |