Calella de Palafrugell

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Vereinsfahrt nach Calella, vom 23.08-30.08.2003  (Bericht von Klaus Engel)

 

Für unsere diesjährige Vereinsfahrt wurde Calella ausgedeutet. Das reizvolle Fischerdorf, mit seinem südländischen Flair, den nahegelegenen Pinienwäldern und den vielen kleinen idyllischen Badebuchten liegt an der Costa Brava, unweit von Palafrugell. Einen Ort, an den es schon einige Taucherkollegen des öfteren hinzog.

Der überwiegende Teil unserer stattlichen Urlaubsmannschaft trat die Reise mit dem Flugzeug an. Andere, die sich vornahmen die sehenswerte Küstenregion samt Umland zu erkunden, traten die Reise mit dem PKW an und fuhren bereits einige Tage früher los. Und unsere bahnbegeisterte Familie Anthes unternahm die Reise mit dem Zug. Das Wetter war, wie zu erwarten, sehr schön, die Unterkünfte in Ordnung, das Meer ruhig und warm, so dass einem erholsamen Tauch- und Familienurlaub (10 Taucher und 19 Nichttaucher) nichts mehr im Wege stand. Während sich unsere Familien mit ihren Kindern in der kleinen Badebucht aufhielten, in der sich auch die Tauchbasis befand, konnten diese gelassen und entspannt mit zusehen, wie wir Taucher mühevoll unsere Tauchutensilien in Taschen packten und zum Boot schleppten. Alle Mann an Bord, Leinen los, Familie zuwinken und ab ging‘s. Bei ruhiger See, vorbei an bizarren Steilküsten und malerischen Küstenstädtchen, wurden die meisten Tauchgebiete nach ca. ½ Std Fahrt erreicht.

Die Unterwasserwelt scheint hier noch in Ordnung. Beeindruckend waren immer wieder die gelb leuchtenden Gorgonienwälder, die großflächig die Steilwände der Riffs überzogen. Ebenso die vielen Tausenden von Fahnenbarschen und Mönchsfischen, die wie eine Wolke über uns unruhig und schillernd in der Strömung standen. Wieder aufgetaucht berichtete natürlich jeder von seinen "High Lights". Von Drachenköpfen, Barrakudas und Muränen wurde erzählt. Ein Oktopus, der so kräftig am Gummihandschuh zog, bis dieser zu reißen drohte. Andere berichteten von riesigen Congeraalen, die bei einem Wracktauchgang entdeckt wurden. Andere wiederum ärgerten sich indes, dass sie wenigstens einen davon auch gerne gesehen hätten.

Etwas unangenehm und anstrengend war ein Tauchgang, bei dem eine extrem starke Unterwasserströmung herrschte. Das Erreichen der 8m tiefen Riffkante war nur durch Abtauchen am Ankerseil möglich. Am Riff war es ratsam, sich im Strömungsschatten aufzuhalten. Bloß nicht an die Strömungskante geraten, war die Devise. Durch Flossenschlag gegen die Strömung anzukommen war unmöglich. An Bord wieder angekommen, waren wir dennoch, zum Glück, vollzählig.

Eine solche Strömung habe er hier schon einmal erlebt, berichtete ein alter Calella-Taucher während der Rückfahrt. Außerdem habe er hier schon einmal eine solch aufgewühlte See erlebt, dass gerade noch 3 Helden in der Lage waren, das Tauchgerümpel der restlichen 12 leichenblassen und seekranken Taucher vom Boot zu räumen.. Ein anderes Mal wurde ein Taucher bereits bei der Hinfahrt so seekrank, dass er nicht tauchen konnte, die ganze Zeit auf dem schaukelnden Boot verbrachte und nahezu bewusstlos von Bord getragen werden musste. Aber von solchen Dingen (Seemannsgarn ?) blieben wir wieder mal glücklicherweise verschont.

Abends waren wir meist mit der ganzen Gruppe unterwegs. So mancher Kellner raufte sich die Haare, als wir mit 29 Personen einliefen. Aber auch ein gemeinsames Spaghetti- und Pizzaessen wurde organisiert. Dazu musste die große Terrasse von mir und meiner Frau Dorothea herhalten. Tische und Stühle wurden herbeigeschleppt, Teller und Bestecke, ebenso der Wein, der hierzu nicht fehlen durfte.

Abends wurden im Kreise der Familien die Taucherlebnisse, die man ja auf dem Boot schon nicht für sich behalten konnte, nochmals ausgiebig erzählt. Mit jeder Rotweinflasche und fortgeschrittener Stunde wurden die Taucherlebnisse intensiver ausgeschmückt und die Congeraale natürlich immer größer.

Die eine Woche war schnell um und es ging mit schönen Erinnerungen wieder in Richtung Heimat. Erwähnen möchte ich als Autor dieses Berichtes, dass zum Gelingen eines Tauchurlaubes nicht nur das Tauchen selbst, sondern auch der Zusammenhalt der Taucher einschließlich Nichttaucher funktionieren muss. Und dies war definitiv der Fall, vom Anfang bis zum Ende der Reise.

Danke an alle, Klaus      

 

 

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